Die genuesische Festung Tabarka öffnete am Unabhängigkeitstag 2016 wieder ihre Tore für die Öffentlichkeit und beendete damit eine drei Jahrzehnte dauernde Schließung. Diese triumphale Wiedereröffnung verdankt sich den engagierten Bemühungen des Vereins für Geschichte und Denkmäler von Tabarka (AHMT).

Ein Wandteppich der Geschichte: Die Naturschätze von Tabarka

Tabarkas reiche natürliche Ressourcen und verlockende Handelsaussichten weckten das Interesse vieler Siedler. Aus den Befestigungen des Vorgebirges entwickelte sich zunächst der erste Burghügel. Doch die Spanier überlisteten die osmanischen Korsaren und errichteten ein Presidio für den Korallenfang, was den Beginn der komplexen Geschichte des Forts markierte.

Die Genueser Ära: Festungskommando und maritime Triumphe

Im Jahr 1542 übernahm die einflussreiche genuesische Bankiersfamilie Lomellini in Zusammenarbeit mit dem König von Sizilien, der Karl V. vertrat, die Kontrolle über die Festung. Diese Vereinbarung glich die Kriegsschulden der Spanier aus und erinnerte an die Gefangennahme von Dragut, einem berühmten Korsaren und der rechten Hand von Kheirredine Barbarossa. Die genuesische Festung war ein Zeugnis ihrer Geschicklichkeit und ihres strategischen Manövers.

Die Entwicklung der Governance: Lomellini und die Festungen

Unter der Verwaltung der Lomellini und der Kirche florierte die Insel inmitten eines Netzes von Verwaltungsvorschriften. Als der Wohlstand bedroht war, wurden die Festungsanlagen ausgebaut und formten schließlich den gewaltigen Felsen, der heute noch steht. Das Fort erwies sich als uneinnehmbare Barriere gegen Angriffe und vereitelte alle Versuche, seine Verteidigungsanlagen zu durchbrechen.

Die Verlagerung der Kontrolle und The French Connection

Um die Kontrolle zu erhalten, verhandelten die Genuesen mit den Franzosen und ließen dabei die Bey von Tunis aus dem Spiel. Wütend schickte der Bey seine Flotte aus, um die Insel zu belagern. Doch durch eine gerissene Strategie inszenierte sein Neffe den Fall der Insel, nahm die Würdenträger gefangen und plünderte den Felsen 1742, was das Ende des genuesischen Einflusses bedeutete.

Turbulente Zeiten und moderne Einflüsse

Ali Pascha behielt die Herrschaft über die Fischerei und den Korallenhandel bis 1781, als die Franzosen die Royal African Company gründeten. Während der Protektoratszeit errichteten die Franzosen außerhalb der Festungsmauern eine Stadt im europäischen Stil und formten das Tabarka, das wir heute kennen, mit Blick auf die nahe Insel. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die genuesische Festung zu einem Stützpunkt der freien französischen Truppen, die die Seewege zwischen Tunesien und Algerien abriegelten.