Das Aghlabid-Becken, ein historisches Denkmal in Tunesien, liegt in Kairouan und offenbart ein bemerkenswertes Kapitel an technischer Brillanz und historischer Bedeutung. Diese Becken, die auf das frühe 9. Jahrhundert zurückgehen, sind ein Zeugnis für die Fähigkeiten des Wasserbaus in den Annalen der muslimischen Welt.

Geniale Kreation:

Diese Becken wurden während der Herrschaft des aghlabidischen Herrschers Abu Ibrahim Ahmed Ibn Mohamed Ibn Al Aghlab (856-863) um 860-862 erbaut und waren Teil einer Reihe von außerstädtischen Wasserreservoirs, die den Wasserbedarf der Stadt decken sollten. Das Ausmaß und die Innovation dieser Errungenschaft brachten Kairouan den Beinamen „Stadt der Zisternen“ ein.

Beschaffung von Wasser:

Ursprünglich beruhten die Becken auf einem ausgeklügelten Entwässerungssystem, das Regenwasser und die Zuflüsse des Wadi Merguellil über kleine Dämme kanalisierte. Später erleichterte ein vom fatimidischen Herrscher Al-Muizz li-Dîn Allah (um 961) erbautes Aquädukt die Versorgung mit Wasser aus den 40 Kilometer entfernten Cherichira-Quellen.

Architektonisches Wunderwerk:

Auf einer Fläche von 11.000 m2 bestehen die Becken aus einem kleinen Absetzbecken, einem großen Wasserspeicher und zwei Zisternen. Ihre kombinierte Kapazität beläuft sich auf erstaunliche 68.800 m3. Das kleine Becken mit seiner 17-eckigen polygonalen Struktur dient als Absetzbecken für die Reinigung des Wassers, bevor es in das größere Becken fließt.

Monumentales Design:

Das größere Becken, ein Polygon mit 64 Seiten und einem Durchmesser von 129,67 Metern und einer Tiefe von 4,8 Metern, ist ein Beispiel für bemerkenswerte Technik. Insgesamt 182 Strebepfeiler – 118 außen und 64 innen – verstärken die Wände des Beckens, um dem Wasserdruck standzuhalten. Angrenzende Wasserzisternen mit einem Fassungsvermögen von je 917 m3 stehen senkrecht zu den Becken und sind mit Tonnengewölben verziert.

Jenseits der Nützlichkeit:

Ursprünglich zur Wasserversorgung der Einwohner Kairouans gedacht, dienten die Becken gelegentlich als Erholungsort für die aghlabidischen Herrscher, vor allem während der Herrschaft von Ziadet Allah III. Im Herzen des größeren Beckens sorgt eine mehrlappige Säule, die einst von einem Kiosk gekrönt wurde, für architektonische Pracht.

Ästhetische Anziehungskraft:

Die Waschbecken von Aghlabid bestechen nicht nur durch ihren Nutzen, sondern auch durch ihre Ästhetik. Dieses hydraulische Wunderwerk, das Nüchternheit mit Erhabenheit verbindet, bleibt ein Symbol für technische Exzellenz und historische Faszination.